Frank Steiner saß entspannt mit einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee an seinem Lieblingstisch. Für heute hatte er sich den Duft der Blue Mountain Bohne gegönnt, der nun das ganze Zimmer erfüllte. Noch ahnte er nicht, dass das folgende Gespräch den Blick seiner Gesprächspartnerin auf ihr Unternehmen verändern würde. Lisa Freyhaus ist eine gute Freundin von ihm und Geschäftsführerin eines mittelständischen Software-Unternehmens. Lisa und er hatten sich vor vielen Jahren auf einer Unternehmensveranstaltung kennengelernt. Lisa wusste, dass Frank Steiner mit Lars Paulsen zusammenarbeitete, wenn es um die Weiterentwicklung seines Unternehmens geht und wie sein Unternehmen die Nr. 1 im Kopf seiner Kunden wird. Frank hatte dadurch immer wieder spannende Fragen mitgebracht, die wirklich interessant waren. Heute wollte mal sie Frank Steiner mit einer Frage überraschen, mal sehen, was er dazu sagen würde. Sie fragte also Frank Steiner: „Was meinst Du, ist der Unterschied zwischen Deiner Rolle als Unternehmer und meiner Rolle als Geschäftsführerin?“
Angenommen es gibt Unterschiede zwischen diesen beiden Rollen, was wäre dann DIE wichtigste Aufgabe als Unternehmer und DIE wichtigste Aufgabe als Geschäftsführerin? Lisa und Frank überlegten eine Weile, während sie ihren Kaffee genossen. Von Lars Paulsen und der Auseinandersetzung mit dem Unternehmertum wussten sie, dass es als Unternehmer entscheidend war, am Unternehmen und nicht im Unternehmen zu arbeiten. Also um, am besten jede Woche, aus dem Tagesgeschäft zu kommen. Welche positiven Effekte dies mit sich brachte, konnte Frank Steiner bis heute jeden Tag in seinem Unternehmen hautnah erleben. Seine Rolle und sein Unternehmen machte ihm wieder viel mehr Spaß. Er wusste wieder, warum er sich mal entschieden hatte, Unternehmer zu werden. Gab es womöglich Aufgaben, die für Lisa wichtiger waren als für ihn? Sie fingen an, ein Bild zu malen.
Die 4 Rollen in einem mittelständischen Unternehmen und was es bedeutet am statt im Unternehmen zu arbeiten.
Persönliche Anmerkung: Sollten Sie das Gefühl haben, dass wir hier mit einer Vorannahme auf Unternehmer, Unternehmerinnen und Geschäftsführungen blicken, dann haben Sie absolut recht. Wir wissen nicht, welche Erfahrungen Sie bereits gemacht haben; es soll Unternehmer geben, die gar kein Interesse daran haben, dass ihr Unternehmen auch ohne sie läuft. Was wir regelmäßig erleben ist, dass diese Situationen spätestens dann, wenn die Nachfolge oder der Verkauf ansteht, zu einem Problem wird. Sogar zu einem so großen Problem, dass es regelmäßig nicht zu einer Übergabe oder Verkauf kommt. Und sich damit letztendlich die Erwartungen des Unternehmers nicht verwirklichen. Hören wir an dieser Stelle dem Gespräch zwischen Lisa Freyhaus und Frank Steiner weiter zu.
Frank Steiner meinte, dass die wichtigste Aufgabe eines Unternehmers die Klarheit sei, welchen Nachfolger er sucht. Damit hätte sie nun nicht gerechnet. Für Frank Steiner macht es einen großen Unterschied, ob der Unternehmer oder die Unternehmerin den Nachfolger aus der eigenen Familie kommen sieht, eine externe Geschäftsführung ist oder das Unternehmen an einen Investor verkauft werden soll. Alle drei Nachfolger haben ganz unterschiedliche Motive, das Unternehmen zu übernehmen und genauso verschieden werden ihre Erwartungen sein. Der entscheidende Punkt ist, dass das Unternehmen auch ohne den Unternehmer funktionieren muss, um einen guten Preis damit zu erzielen. Ansonsten würde der Nachfolger ja „Kopfgeld“ anstatt eines Verkaufspreises bezahlen. Und wieviel ist das Unternehmen tatsächlich wert, wenn der Kopf (ehemalige) Unternehmer nicht mehr da ist, bei dem aber alle Fäden zusammengelaufen sind? Kommt hier nicht auch die Geschäftsführung ins Spiel? Der Unternehmer ist ja nicht alleine dafür verantwortlich, dass das Unternehmen auch ohne ihn funktioniert. An dieser Stelle setzt Lisa Freyhaus an. Das stimmt, das Unternehmen ist umso mehr wert, je unabhängiger es von dem Unternehmer erfolgreich läuft. Beiden wurde allmählich deutlich, dass es doch nicht ganz so simpel war, die wesentliche Aufgabe ihrer beiden Rollen mal eben so festzulegen. Allerdings wurde ihnen klar, dass das Unternehmen umso besser läuft je unabhängiger die Prozesse und vor allem die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen vom Unternehmer und in gewisser Weise auch von der Geschäftsführung sind. Somit nahmen sie zum Abschluss ihres Gespräches mit, dass der Aufbau von Systemen innerhalb des Unternehmens eine entscheidende Aufgabe der Geschäftsleitung sein könnte. Zum Beispiel den Vertrieb so zu strukturieren, dass Angebote und die Bewertung der Anfragen bis zu einer festgelegten Angebotshöhe selbständig von den betroffenen Mitarbeitern vorgenommen werden kann. Und warum Frank Steiner den Pfeil von den Kunden in das Unternehmen hinein gemalt hat, hatte er auch noch nicht verraten. Der herrliche Duft des Blue Mountain Kaffees verflog allmählich. Beide einigten sich darauf, dieses Gespräch unbedingt fortzuführen und vereinbarten direkt einen nächsten Termin. Mit diesem Motivationsschub verabschiedeten sie sich freudvoll bis zum nächsten Mal.
Quellen
https://lumar.de/de/geheimnis-erfolg.de
Gerber, Michael E. (2000): Das Geheimnis erfolgreicher Firmen
Malik, Fredmund (2013): Führen, Leisten, Leben – Wirksames Management für eine neue Zeit
Autor Lutz Penzel hat sich seit 1998 als Spezialist für mittelständische Unternehmen (KMU) etabliert. Mich reizt besonders, Unternehmen aus Krisen (Turnaround, Unternehmenssanierung) zu führen oder für nachhaltige Wachstumspfade zu sorgen. Als Unternehmer bin ich bereit, selbst in die operative Geschäftsführung der Unternehmen zu gehen. Und genau diese Umsetzung ist, was zählt. Schlau reden können viele. Wenn nötig stelle ich dafür eine Finanzierung auf die Beine, optimiere, wenn erforderlich das Working-Capital (kurzfristiges liquides Vermögen) oder entwickele eine erfolgreiche Strategie mit dem Unternehmen zusammen. Wir wissen, dass Mitarbeiterführung (www.fuehren-bewegt.de) dabei eine zentrale Schlüsselrolle spielt. Diese Arbeit begeistert mich. Von Hause aus bin ich Kybernetiker. Eine Eigenschaft, die mir bei meiner Berufung von großer Hilfe ist. Ich bin es gewohnt sowohl die Vogel- als auch die Frosch-Perspektive einzunehmen, um das Denken und Handeln (Strategie & Umsetzung) in Unternehmen in Einklang zu bringen.
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