Entdecker und Siedler – Was ist der Unterschied zwischen Unternehmeraufgaben und Geschäftsführeraufgaben?
Der Kaffeeduft wehte durch das Büro. Lisa Freyhaus und Frank Steiner saßen wieder zusammen. Dieses Mal bei Lisa im Unternehmen, ein eher unscheinbarer Bau. Lisa ergriff nach einem Schluck frisch aufgebrühtem Kaffee das Wort. „Das kann nicht alles gewesen sein.“ Und knüpfte damit an ihr letztes gemeinsames Gespräch an (Link Experten-Essenz Nr. 12). „Du hast als Unternehmer für den Nachfolger zu sorgen und ich als Geschäftsführerin für den Aufbau von Systemen. Mein Tag ist aber randvoll mit anderen ebenso wichtigen Aufgaben.“ Frank stimmte ihr zu. Ihn hatte der Unterschied in der Zwischenzeit auch beschäftigt. Natürlich konnte das nicht alles gewesen sein. Aber was ist der Kern?
Er hatte ein schönes Bild für den Unterschied gefunden. Es entsprach so sehr dem, was er als Unternehmer für seine Rolle empfand: Freiheit und Unabhängigkeit. „Unternehmer sind wie Entdecker. Auf zu neuen Ufern; ich möchte Neuland entdecken.“ Bei diesen Worten erschrak Lisa kurz. In diesem Moment kam ihr Frank ein wenig fremd vor. Sie fühlte sich nicht als Entdeckerin. Wenn Unternehmer Entdecker sind, was wäre sie dann als Geschäftsführerin? Sie stellten gemeinsam eine Liste auf, was für sie einen Entdecker ausmachte.
Der Unterschied zwischen Unternehmeraufgaben und Geschäftsführeraufgaben
„Wenn Du ein Entdecker bist“, sagte Lisa, „was wäre dann das Gegenpendant dazu?“ Sie begannen, der Entdeckerliste eine zweite gegenüber zu stellen. Was passiert, wenn Neuland entdeckt wird? Es wird erschlossen, fruchtbar gemacht. Und in den nächsten Minuten füllte sich die zweite Liste. Nachdem diese fertig war, hielten sie kurz inne und platzen dann fast gleichzeitig damit heraus, dass sie gerade die Siedler beschrieben haben. Könnte man also den Unternehmer als Entdecker bezeichnen und die Geschäftsführung als Siedler?
Der Unterschied zwischen Unternehmer und Geschäftsführer
Lisa und Frank fanden, dass sich das ziemlich stimmig bei ihnen selbst in ihren Rollen anfühlte. An dieser Stelle wurde Frank ganz ruhig. Ihn beschlich das ungute Gefühl, dass er in seiner Unternehmereuphorie in den letzten 12 Monaten seine Geschäftsführer-Aufgaben zu sehr vernachlässigt hatte. Er war damals und nach der ersten Zusammenarbeit mit Lars Paulsen so überwältigt von der Chance, endlich ein erfolgreicher Unternehmer zu sein. Die Siedleraufgaben waren zu dieser Zeit für ihn lästig. Er stellte fest, solange er alleine die Verantwortung für sein Unternehmen trug, klopften die Siedleraufgaben täglich an seine Tür. Genauso, wie die Entdecker-Aufgaben. Nur erschienen die ihm viel attraktiver. Er teilte Lisa sein schlechtes Gewissen mit. Lisa konnte Frank gut verstehen. Sie hatte einen Gesellschafter (Unternehmer), allerdings war dieser unter den heutigen Erkenntnissen zu statisch, zu sehr bewahrend.
Sie kamen zu dem Schluss, dass die beiden Rollen unterschiedliche Anforderungen an sie stellte und auch gegensätzlich sind. So lange man allerdings alleine ist, bzw. das Unternehmen stagniert oder Gefahr läuft, in eine Krise (Unwetter) zu geraten, sind diese beiden Sichtweisen eine ungemeine Hilfe. Frank beschloss am Ende, auf dem Weg in sein Unternehmen, dass er intensiv daran arbeiten wird, seine Firma für einen zukünftigen Geschäftsführer attraktiv zu machen. Die Vorstellung, gemeinsam mit dem Geschäftsführer das Unternehmen weiter zu entwickeln, beflügelte ihn regelrecht.
Quellen
https://www.lumar.gmbh/marktfuehrer-werden-und-preiskaempfen-aus-dem-weg-gehen/
Brandes et al. (2014): Management Y
Merath, Stefan (2013): Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer
Autor Lutz Penzel hat sich seit 1998 als Spezialist für mittelständische Unternehmen (KMU) etabliert. Mich reizt besonders, Unternehmen aus Krisen (Turnaround, Unternehmenssanierung) zu führen oder für nachhaltige Wachstumspfade zu sorgen. Als Unternehmer bin ich bereit, selbst in die operative Geschäftsführung der Unternehmen zu gehen. Und genau diese Umsetzung ist, was zählt. Schlau reden können viele. Wenn nötig stelle ich dafür eine Finanzierung auf die Beine, optimiere, wenn erforderlich das Working-Capital (kurzfristiges liquides Vermögen) oder entwickele eine erfolgreiche Strategie mit dem Unternehmen zusammen. Wir wissen, dass Mitarbeiterführung (www.fuehren-bewegt.de) dabei eine zentrale Schlüsselrolle spielt. Diese Arbeit begeistert mich. Von Hause aus bin ich Kybernetiker. Eine Eigenschaft, die mir bei meiner Berufung von großer Hilfe ist. Ich bin es gewohnt sowohl die Vogel- als auch die Frosch-Perspektive einzunehmen, um das Denken und Handeln (Strategie & Umsetzung) in Unternehmen in Einklang zu bringen.
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